GIESSEN – Auf eine Reise ins All zu benachbarten Planeten und fernen Galaxien nahm der diesjährige Ehrengast des Brücke-Neujahrsempfang 2018 , der Astronaut Thomas Reiter, die geladenen Gäste mit. Im Hotel Köhler waren die zahlreich gekommen, um von ihm persönlich zu hören und zu sehen, wie seine Erlebnisse beim Flug und seine langen Aufenthalte in der Raumstationen Euromir und später in der ISS waren. Begrüßt wurde er von den Brücke-Präsidenten Roger Schmidt und Petra Bröckmann. Dabei war auch VDAC-Präsidentin Sigrid Behnke-Dewath. Musik gab es zur Einstimmung vom Gießener Chor Ton in Ton Lützellinden unter Leitung von Matthias Schulze.
Reiter informierte in seinen Vortrag über die robotische und astronautische Raumfahrt in Europa der ESA. Reiter dessen Werdegang nach dem Abitur 1977 in Wetzlar bei der Bundeswehr begann und der über die Luftwaffe sich als Astronaut bei der ESA bewarb, wurde 1992 unter 20.000 Bewerbern als einer der wenigen ausgewählt. 1995 folgte nach viel Training der Start zur Euromir. 2006 unternahm er mit der Raumfähre Discovery eine weitere Reise ins Orbit, diesmal zur neuen ISS-Raumstation. 342 Tage verbrachte er auf den Raumstationen, fast ein ganzes Lebensjahr im All. Spektakulär, sei der Ausblick gewesen, für den er allerdings viel zu wenig Zeit aufgrund der zahlreichen Forschungsaufgaben hatte. Zum Wohle aller Menschen. Stammzellenforschung und Kristallzüchtung in Schwerelosigkeit gehören dazu. Er unternahm auch als erster deutscher Raumfahrer einen Weltraumausstieg. Neugierig waren die Zuhörer auf seinen Ausblick. Gibt es Wasser auf Mond und Mars? Es sei möglich und wird von Wissenschaftlern vermutet, so seine Antwort. Da Methan auf dem Mars gemessen wurde, bestehe die theoretische Möglichkeit, dass es dort Leben gebe. Spannend, weil es dort eigentlich kein Methan geben dürfte. Geologisch oder Biologisch wird dann hoffentlich bald der Nachweis erbracht. Die Reise zum Mond wird von den USA für 2019 wieder geplant und der Mars ist 2022 im Blick. Seltene Erden und weitere Rohstoffe locken unter anderem. Noch gilt es die Technik in den Griff zu bekommen.
Hier der rund einstündige Vortrag von Thomas Reiter vom 17. Januar 2018 …